Natürlich vorkommende Mikroorganismen können Bioabfälle unter geeigneten Bedingungen mit Enzymen aufschließen und für sich selbst zum Wachstum nutzbar machen. Diesen Prozess bezeichnet man als mikrobielle Hydrolyse. Dabei bilden sich Konsortien von Organismen heraus, meistens Bakterien aber auch Pilze, die hydrolytische Enzyme sekretieren und durch die Wechselwirkungen aus enzymatischer Zersetzung, mikrobiellem Wachstum und der Akkumulation von nützlichen Stoffwechselprodukten Gärrest produzieren. Dieser kann zum Beispiel als Dünger Anwendung finden.
Die foom-Technologie besteht aus drei wesentlichen Bausteinen: (1) Proprietär entwickelte Mikroorganismen, (2) propfenstrombasierter Reaktor und (3) zielgenaue Prozesssteuerung.
Die foom-proprietäre Mischung natürlicher Mikroorganismen ermöglichen die effiziente Umsetzung einer Vielzahl unterschiedlicher Substrate. Speisereste sowie kompostierbares Einweggeschirr und -besteck (u.a. aus Holz, Pappe, Palmblatt, Maisstärke) werden in Rekordzeit abgebaut. Dieser Prozess erfolgt in mehreren Schritten. Zunächst wird das mechanisch zerkleinerte Substrat durch hydrolytische Exoenzyme in niedermolekulare Bausteine (Mono- und Disaccharide, Peptide bzw. Aminosäuren etc.) zerlegt. Im zweiten Schritt werden diese metabolisch verstoffwechselt. Dabei entsteht ein stickstoff- und phosphatreiches Produkt. Die Mikroben passen sich dabei an das Substrat an und bilden eine stabile Mikrobiozönose.
Für eine effiziente Hydrolyse spielt die Reaktor-seitige Auslegung eine große Rolle. Um eine möglichst intensive Interaktion zwischen den Mikroorganismen und der Substratmatrix zu gewährleisten, muss die Mischung gerührt werden. Bei foom kommen Pfropfenstromreaktoren zum Einsatz. In diesen werden Konzentrationsgradienten entlang des Reaktors ausgebildet, wodurch jeweils bestimmte mikrobielle, hydrolytisch aktive Gemeinschaften begünstigt werden.
Der mikrobiell getriebene Zersetzungsprozess kann durch prozesstechnische Maßnahmen beschleunigt werden. Dazu gehören beispielsweise die Einhaltung eines bestimmten pH-Wertebereichs, der Austausch von Gasen und die Verhinderung von allzu großen Schwankungen in der mikrobiellen Zusammensetzung. Insbesondere die Versorgung mit Sauerstoff ist dabei bedeutsam: Steht den Mikroorganismen ausreichend davon zur Verfügung, spricht man von Kompostierung, ansonsten von anerober Gärung. Durch die Wahl der Prozessparameter entsteht bei der foom-Prozessführung kein Methan. Über Sensoren werden die entsprechenden Daten fortlaufend erhoben, um schnell eingreifen zu können und kontinuierlich den Prozess zu optimieren.